Pinne Pride: Pinneberg war Samstag sogar sehr bunt!

Bei trockenem Wetter und bester Laune fand am Samstag erstmalig in der Stadt
Pinneberg eine Parade für Gleichstellung, Vielfalt und Akzeptanz von Lesben,
Schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen statt. Die
Veranstalter schätzen die Teilnehmerzahl auf gut 150 Personen.

Infostände, Bühne und Showprogramm entfielen zwar pandmie-bedingt. Dafür gab
es insgesamt acht Redebeiträge, unter anderem vom LSVD Lesben- und
Schwulenverband, evangelischer und katholischer Kirchen und Seebrücke.

Die Veranstalter zeigten sich äußerst zufrieden. PinnePride-Sprecher Jens Kuzel
(Grüne) betont: „Unsere Veranstaltung hat einen Nerv getroffen. Es tut gut zu sehen,
wieviele Menschen schon bei der ersten Veranstaltung dabei waren. Diese
Dimensionen hätte ich bei Weitem nicht erwartet, sicher auch dank der prominenten
Unterstützungen durch Videobotschaften und Schirmherrschaft.“

Viele bekanntere Menschen hatten zuvor in den SocialMedia-Accounts des
PinnePride gutes Gelingen gewünscht und sich gefreut, dass auch in Mittelstädten
wie Pinneberg die bunte gesellschaftliche Vielfalt sichtbarer wird. Das ist
anscheinend auch 2020 noch nötig, wenn man an die offensichtlich homophobe
Gewalttat gegen ein Frauenpaar am vergangenen Sonntagmorgen denkt.

Mitorganisator Peer Asmussen (SPD) hat die letzten Wochen nachdenklich gemacht:
„Als heterosexueller weißer Mann gehöre ich zu der gesellschaftlichen Gruppe, die
kaum Diskriminierung erlebt. Mehr noch, ich habe viele Privilegien, derer ich mir
lange überhaupt nicht bewusst war. Dabei sollen alle Menschen gleich sein- da
haben wir also noch viel zu tun.“

Die Veranstaltung endete nach zwei Stunden an der Drostei mit einer Ansprache der
Schirmherrin, Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos). Sie hob die Wichtigkeit der
Gleichberechtigung hervor. Empathisch ging sie auf den gewaltsamen Vorfall ein und
den Gefühlen, die durch Ausgrenzung entstehen. Das Grundgesetz gelte für alle
Menschen- ohne wenn und aber.