Sie nennen sich „Volksparkjunxx” und stehen zusammen mit anderen Fußball –
begeisterten in Deutschlands Stadien. Dabei geht es um eine gemeinsame Sache,
dem Sieg ihrer Mannschaft auf dem grünen Rasen.
„Fußballfan” und „schwul” mag für viele unvereinbar klingen. Doch es gibt zahlreiche homosexuelle Fans in den Bundesliga-Vereinen und neuerdings auch einige „queer” Fan-Clubs.
„Es geht ja durchaus eher rau beim Fußball zu, das ist aber kein Problem für uns”, sagt Jens Kuzel (36), Sprecher vom HSV Fan-Club „Volksparkjunxx”, der 2011 gegründet wurde. „Wir wollen allerdings auch Fans zum Nachdenken anregen, wenn so etwas wie „Schiri, du schwule Sau” von den Zuschauern gerufen wird.”
Und weiter: „Wir wollen einfach für dieses Thema sensibilisieren”. Es wird eine langfristige Herausforderung bleiben, etwas gegen die Homophobie unter
Fußballfans zu tun. Zwar gibt es mittlerweile eine wachsende Zahl von Fans,
die diskriminierendes Verhalten klar ablehnt und auch bereit ist, dagegen
vorzugehen. Aber für viele Fußballbegeisterte gehört das Beleidigen der gegnerischen Fans und Spieler, auch mal mit dem Wort „schwul” immer
noch zur Erlebniswelt des Fußballspiels. Dabei könnte das spielerische
Geschehen auf dem Feld, wo gut aussehende Männer oft engen
Körperkontakt haben, durchaus auch als homoerotisch betrachtet werden.
Wer sich dem Club anschließen möchte, um gemeinsam die Welt des HSV zu erleben, hat dazu jeden ersten Dienstag im Monat Gelegenheit.
Die „Volksparkjunxx” treffen sich zum Stammtisch gegen 19:30 Uhr in der „Klimperkiste”, Esplanade 18, 20354 Hamburg. Interessierte sind jeder Zeit willkommen.
Quelle: Pinnwand Magazin Pinneberg, Mai 2012