Das Jahr 2012
01.12.2012 – Sportsfreunde Bericht “Fußallfans gegen Homophobie“
Es ist ein lauer, sonniger Tag im Mai. Der Hamburger SV macht auf seiner alljährlichen Sommertournee Station in Büdelsdorf, einem 10.000 Seelen-Nest irgendwo zwischen Nord-Ostsee-Kanal und schleswig-holsteinischem Niemandsland. Knapp 6.000 Schaulustige sind zu diesem lockeren Aufgelopp gegen den VfB Stuttgart gekommen. Feiste Kinder stehen in der Schlange am Bratwurststand, ihre Väter zieht es zum Bierpilz. Rausgeputzte Vorstadtmütter fragen sich entweder, was sie hier verloren haben oder schauen gelangweilt zum öde dahinplätschernden Kick auf einer teilbestuhlten Symbiose zwischen Bolzplatz und schmuckem Mehrzweckstadion. Provinz eben. Hinter ihnen stehen drei fettleibige HSV-Fans; ihre roten Sehschlitze, die dort im Gesicht liegen, wo man Augen vermuten könnte, lassen auf zu viel Alkohol für so einen warmen Nachmittag im Spätfrühling schließen. Irgendein Spieler ihrer Mannschaft nimmt sich schließlich ein Herz und
läuft aufs Stuttgarter Tor zu. Ein Abwehrspieler des VfB attackiert ihn, schnappt sich den Ball und passt ihn geschickt auf einen Mitspieler. Gefahr bereinigt. Von wegen. “Schwule Sau!“ ertönt es aus Richtung der Plastikbecherhalter. Betroffenes Schweigen. Und gleich nochmals: “Schwule Sau!“ Dann ruft endlich eine Frau zurück: “Hey, hier sind auch Kinder!“ “Schwule Sau!“, schallt es nochmal bekräftigend von einem der kuttentragenden Saufbolde. Hilfloses Kopfschütteln, betretenes Ignorieren. “Beim Fußball geht es eben etwas derber zu“, flüstert der bis dahin stumme, adrett gescheitelte Ehemann seiner Familie entschuldigend zu, “das darf man nicht so ernst nehmen.“
Jens Kuzel nimmt diese Ausfälle ernst – besonders wenn sie von Anhängern “seines“ HSV kommen. Er ist Mitglied der Volksparkjunxx, eines schwul-lesbischen Fanklubs des Bundesliga-Dinos. “Das ist auch Ziel unserer Arbeit: Homophobie soll in der öffentlichen Wahrnehmung eine ähnliche Ächtung erfahren wie Rassismus“, sagt er. Und verweist auf Positivbeispiele, die beweisen, dass sich die Dinge auch im Fußball bewegen. Nur etwas langsamer eben. “Beim FC St. Pauli und bei Werder Bremen steht das Verbot von Homophobie sogar in der Satzung“, erkl&aunl;rt er. “Wenn also ein Mitglied oder Spieler bei entsprechenden Sprüchen erwischt wird, kann er dafür belangt werden. Im Wiederholungsfall droht sogar ein Vereinsausschluss.“ Trotzdem gibt es immer wieder Ausfälle, die das Bild vom vermeintlich aufgeklärten Fußballfan des 21. Jahrhunderts ohne Umwege ins Mittelalter zurückkatapultieren.
21.10.2012 – Flyeraktion im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart ( Saison 2012/2013 )
Wer hätte das gedacht!? Nach einer Anfrage des Fanprojektes im Herbst 2012 haben wir innerhalb von nur 3 Wochen Erstaunliches geleistet! Idee, Gestaltung und Umsetzung zeugen von einem guten Teamgeist in unserem Fanclub. Die Aktion hat uns eine Menge Aufmerksamkeit gebracht. Ansporn, weiter zu machen… Wir erinnern uns gern daran und sind gespannt, wie unsere neue Aktion beim CSD 2013 in Hamburg ankommen wird… Lasst Euch überraschen!
Homosexualität ist im Fußball immer noch ein Tabu-Thema, was sich z.B. quer durch die Ligen in Form homophober Schmährufe oder Banner widerspiegelt. In der Stadionshow haben Lotto und M. Roschitz auch unsere Flyeraktion angesprochen.
19.09.2012 – Bericht zum QFF Treffen in Bremen
Unter dem Motto „Lebenslang vereint in der Sache” fand vom 06-09.09.12 in Bremen das XI internationale QFF Treffen statt.
Gelegenheit, uns mit den anderen Fanclubs im Dachverband auszutauschen und Anregungen zu bekommen, wie wir unseren Fanclub weiterentwickeln können. Der Sprecherrat, also Jens, Klaus und ich, war gemeinsam vor Ort und wurde durch Heiko verstärkt, abends als moralische Unterstützung war dann auch Boris dabei.
Das Begrüßungsrahmenprogramm am Vorabend mit Stadtführung, Brauerei Besichtigung und gemeinsamen Abendessen sowie anschließendem Barbesuch war schon mal kommunikativ, am Samstag wurde es dann auch offiziell. Im Bauch des VIP Bereichs im Weserstadion wurde das Treffen eingeläutet mit den kurzen Berichten aus allen anwesenden Fanclubs über die jeweiligen Entwicklungen und aktuellen Aktivitäten. Dabei wurde deutlich, daß die ersten Schritte eines neuen Fanclubs meistens das „sichtbar werden” ist. Wir haben mit einigen Medienberichten, der Einrichtung unserer Stammtisch- und Rudelguckenrunden sowie dem Fanclubschal und dem Banner in den letzten Wochen genau das vorangetrieben. Unser Schnacker Jens hat das im Plenum entsprechend erläutert.
2 neue Fanclubs haben sich gegründet, über die Aufnahme wird beim nächsten Treffen abgestimmt, wenn eine ausführliche Vorstellung beider Clubs erfolgt ist. Nachdem Hamburg einen aktiven Fanclub erst seit Frühjahr 2011 hat, wird es in München und Mönchengladbach wohl zukünftig sogar jeweils 2 nebeneinander geben.
Der Fanclub aus Mainz hat seinen runden Geburtstag gefeiert und aus diesem Anlass mit Unterstützung der Ultras eine Choreografie auf der Tribüne im Stadion präsentiert, die sicher Maßstäbe gesetzt hat. Neben individuellen Aktionen wie z.B. Teilnahmen an Podiumsdiskussionen oder Ausstellungen, wurde auch über verschiedene überregionale Aktivitäten wie die Wanderausstellung „Tatort Stadion 2” sowie dem Banner „Against Homophobia” , der inzwischen schon in zahlreichen Stadien hing, diskutiert.
Auch wurde kontrovers darüber gesprochen, ob die Ziele des QFF durch eine agressivere Formulierung wie „ gegen Schwulenhass” anstatt des Begriffes „Homophobie”, deutlicher herausgestellt werden sollten. Letztendlich wurde deutlich, dass wir die Möglichkeit haben, dass jeweils auf die Situation vor Ort im Verein abzustimmen. Eine generelle, allgemeingültige Formulierung wäre da nicht zielführend.
Weitere Berichte folgten, denn auch international waren Mitglieder des QFF engagiert unterwegs, so z.B. in der Türkei und in Polen. Bei den Berichte aus anderen Ländern wird allerdings deutlich, daß es dort (leider) noch erheblichen Nachholbedarf in Sachen Akzeptanz gibt.
Der Samstag ging weiter mit einer lebhaften Podiumsdiskussion zum Thema „Homosexualität und Homophobie in der Kurve- eine Aufgabe für Fans und Fanprojekte”. Oftmals fragen sich Aussenstehende, warum man Fanarbeit leistet, weil man doch die gewaltbereiten Fans dadurch nicht erreicht. Aber, entweder gibt man diese Gruppe tatsächlich bereits verloren, oder es wird versucht, durch die Arbeit zumindest das Umfeld, wie z.B. Freunde zu sensibilisieren und zu erreichen, um über diesen Wege zu versuchen, auch die Fans zu erreichen, die zunächst nicht bereit sind. Abends haben wir uns auf einem Schiff eingefunden, um das Buffet zu plündern. Wobei wir noch eine sprektakuläre Buffetauffüllung beobachten konnten. Wir haben noch Reste von einem anderen Boot sozusagen auf hoher See an Bord geholt, weil die Vorräte bei uns schon erschöpft war.
Während wir auf der Weser schipperten, gab es Gelegenheit, miteinander zu klönen und sich schon mal auf die öffentliche Party vorzubereiten. Diese sollte den Schlußpunkt in der Samstagnacht setzen. Nach dem Frühstück am Sonntag zerstreute sich die Gruppe wieder in ihre Herkunftsregionen.
13.09.2012 – Sportverein Startschuss zum Interview im Fluter
Bundesliga-Clubs zu mehr Solidarität mit Homosexuellen aufgefordert Hamburgs Sportverein Startschuss SLSV: “Schwule Profis müssen fürchten, so zu enden wie Pezzoni“
Hamburgs schwul-lesbischer Sportverein Startschuss SLSV hat die Clubs der Fußball-Bundesliga aufgefordert, stärker Stellung gegen Homophobie zu beziehen. Der Leiter der Startschuss-Fußballabteilung, Carsten Stock, erklärte in einer Mitteilung seines Vereins, das in dieser Woche erschienene Interview mit einem anonymen Profi-Fußballer sei ein Alarmsignal. Die Profi-Clubs hätten bisher nicht vermitteln können, dass sie homosexuelle Spieler bedingungslos vor Anfeindungen der Fans schützen. Stock, der für sein Engagement gegen Homophobie den DFB-Ehrenamtspreis 2011 erhalten hatte, sagte: „Auch wenn die Fälle unterschiedlich gelagert sind: Derzeit muss jeder schwule Profi fürchten, so zu enden wie Pezzoni.” Der Kölner Profi Kevin Pezzoni war nach schlechten Spielen von Fans bedroht worden und löste seinen Vertrag schließlich auf.
Stock sagte, bisher habe sich offenbar kein Verein mit dem Fall eines homosexuellen Mitspielers ausreichend beschäftigt. „Um Vertrauen zu gewinnen, müssen die Clubs endlich konkrete Konzepte erarbeiten und damit offensiv in die Öffentlichkeit gehen”, so der 42-jährige DFB-Ehrenamtspreisträger. „Sonst können wir auf das erste Coming-Out im Profi-Fußball lange warten.” Auch die Trainer bräuchten Hilfestellung, wie sie mit einem möglicherweise homosexuellen Spieler umgehen.
Im von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Magazin „Fluter” hatte ein anonymer Profi-Fußballer erklärt, er wäre nicht mehr sicher, wenn seine Homosexualität an die Öffentlichkeit käme. Er müsse täglich den Schauspieler geben und sich selbst verleugnen.
Startschuss SLSV in Hamburg ist mit mehr als 600 Mitgliedern einer der größten schwul-lesbischen Sportvereine Deutschlands. Die Fußball-Abteilung richtet jährlich am ersten November-Wochenende das StartschussMasters aus, ein Hallenturnier schwuler Freizeitsportler, das durch prominente Unterstützer herausragt. Im vergangenen Jahr waren HSV-Nachwuchsleiter Bastian Reinhardt sowie der Vize-Präsident des FC St. Pauli, Bernd-Georg Spies, Gastredner auf der Siegerehrung.
(Quelle: Startschuss SLSV Hamburg e.V., Hamburg 09/2012)
01.09.2012 – Bericht über unseren Stammtisch im Hinnerk
09.04.2012 – “Queer in (Ost)europa“ Homophobie und Sexismus in Eurofussballland 2012
Die Veranstaltung von FSE und QFF am Ostermontag in Hamburg brachte neue Erkenntnisse und neue Koalitionen
Der Name des Veranstaltungsortes “Hamburger Botschaft“ hatte schon fast seherischen Charakter. Denn die Botschaft, die von dieser viel beachteten, aber leider suboptimal besuchten Podiumsdiskussion am 9. April 2012 ausgeht, ist hoffentlich nachhaltig.
Es ging in erster Linie um eine Einführung in die Situation von Lesben und Schwulen in den EM2012- Gastgeberländern Polen und Ukraine sowohl in der Gesellschaft als auch im Sport. Wichtig war jedoch allen Teilnehmern ein „Kick off“ für eine Zusammenarbeit der Organisationen. Im Vordergrund hier die Frage, wie die westeuropäischen Vereinigungen die Polen und Ukrainer in ihren Bemühungen Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung zu bekämpfen, unterstützen können.
Daniela Wurbs, Geschäftsführerin von Football Supporters Europe, führte den Anwesenden erst einmal anhand von diversen Bannern aus deutschen Stadien vor Augen, dass auch Homophobie hierzulande immer noch in der Fanszene gelebt wird. Dann zeigte sie eine Choreo aus Wroclaw, die ebenso aufwendig wie diskriminierend Homosexualität, Anti- Faschismus, Kommunismus und linke Freiheitsgedanken ablehnte. Der polnische Schwulenaktivist Lukasz von der European Gay and Lesbian Sports Federation (EGLSF) berichtete dann auch von aktuellen Problemen, die allerdings durch den Beitritt Polens zur EU allmählich zurückgedrängt werden. Die Situation für Schwule und Lesben kann bei aller Dramatik als entspannt angesehen werden. Polen will sich auch zur EM als offenes, fröhliches Land präsentieren, in dem Homosexuellenverfolgung nicht an der Tagesordnung ist. Dazu passt auch, dass die Partei von Ministerpräsident Donald Tusk einen Gesetzesentwurf ins Parlament einbringen will, wonach Homosexuelle im Erbrecht mit Heterosexuellen gleichgestellt werden.
Ganz anders die Situation in der sowohl russisch als auch orthodox christlich geprägten Ukraine: 82 % der Befragten einer repräsentativen Umfrage gaben noch vor kurzem an, dass „Homosexualität niemals akzeptabel sein wird“. Nicht nur die nationale Organisation „Love against Homosexuality“ von Ruslan Kukharchuk erfreut sich großer Beliebtheit, sondern auch der bereits in St. Petersburg umgesetzte Gesetzentwurf „Gegen Propaganda von Homosexualität“ wird vermutlich ukrainisches Gesetz werden.
Alla aus der Ukraine, die aktive Fußballerin in einem lesbischen Team ist, berichtete dem Publikum, dass es unmöglich und auch extrem gefährlich sei. wenn sich ihre Elf offen lesbisch zeige. Derzeit wäre die Stimmung eher homosexuellenfeindlicher im Land geworden, da das Thema mehr in der Öffentlichkeit debattiert wird und sich dadurch viele genötigt sehen, sich gegen die Anti- Diskriminierung zu stellen. Die Direktorin der JustinCampaign (www.footballvhomophobia.com), Megan Worth-Davies, schlug sogleich auch eine engere Vernetzung der Organisationen vor. Das wurde durch Dirk Brüllau von der schwul-lesbischen Fanorganisation Queer Football Fanclubs (www.queerfootballfanclubs.org) ebenfalls unterstützt und er schlug vor, dass „eines der nächsten internationalen Treffen des Netzwerkes QFF ja auch mal in Wroclaw stattfinden könnte, um die polnischen Aktivisten bei ihrer Arbeit zu unterstützen und mehr Öffentlichkeit zu erwirken“.
Nikola Staritz von FairplayVidc (www.footballforequality.org) aus Wien konnte ebenfalls die Unterstützung von ihrer Organisation anbieten. Dass FSE (www.fanseurope.org) bereits neben den installierten Fans`Embassies auch für Schwule und Lesben während der EM 2012 „Pridehouses“ in Polen organisiert, rundete die positive Stimmung der Veranstaltung ab. Nach zweieinhalb Stunden wurde die „Hamburger Botschaft“ verkündet, dass man sich gesamt-europäisch für ein fröhliches Fußballfest bei der EM 2012 engagiert und auch zukünftig die mutigen Aktivisten in den Gastgeberländern Polen und Ukraine bei der Umsetzung der Forderungen der Lesben- und Schwulen-Vereinigungen zu unterstützen. Neben dem Aktionsbündnis gegen Homophobie § 6 (2) a waren Co- Organisatoren der Veranstaltung Queerpass Sankt Pauli, die Volksparkjunxx und Green Hot Spots aus Bremen.
von Dirk Brüllau
06.-08.01.2012 – Bericht vom 10. QFF Treffen in München
Symbolträchtig war schon der Versammlungsort gewählt: Das Europäische Patentamt statt des Trainingsgeländes des FC Bayern München. Dorthin hatte Queerpass Bayern, schwul- lesbischer Fanklub des FCB, die Mitglieder des Netzwerkes Queer Football Fanclubs (QFF) eingeladen. Es war das inzwischen 10. Treffen der 2007 gegründeten Fußball- Fan- Organisation.
Start- up im SUB München!
Bereits am Freitagabend kamen viele der von weither angereisten Fanklub- Mitglieder in das Schwulen- und Lesben- Beratungszentrum SUB in die Müllerstraße zum Warm up! Danach war die „Deutsche Eiche”, ältestes schwules Hotel, Restaurant und Sauna Münchens, für die knapp 70 Fußballfans aus 18 deutschen und drei schweizerischen Fußballklubs kulinarischer Sammelpunkt. Im rustikalen Restaurant bei Sepp wurde sich für die lange Nacht des Wiedersehens gestärkt. Denn das gemeinsame Feiern ist für QFF immer ein globaler Punkt der Zusammenarbeit und unterscheidet die lesbischen und schwulen Fans auch von anderen Fan- Organisationen. Das das Kulturelle nicht zu kurz kam, dafür stand diesmal Dietmar, Mitinhaber der „Deutschen Eiche”, der die Fangemeinde zu einer nächtlichen Glühwein- Verkostung auf die Dachterrasse der „Deutschen Eiche” geladen hatte. Er spendierte eine visuelle Stadtführung durch das nächtliche München. Ausklang fanden die besonders Tanzwütigen dann im „New York”.
Nicht nur Feiern, auch Tagen!
Am folgenden Morgen stand dann um 10 Uhr der offizielle Tagungstermin auf dem Programm. Zu diesem Zwecke hatte das Europäische Patentamt seine Pforten geöffnet und den über 70 Fußballfans perfekte Tagungsräumlichkeiten geboten. Der QFF- Sprecherrat informierte die Anwesenden über gelaufene Aktionen, legte den Wirtschaftsbericht vor und es wurden auch schon die nächsten beiden Tagungen festgelegt. Vom 06. bis 09. September 2012 gastiert das Netzwerk in Bremen bei den Green Hot Spots und im Frühjahr 2013 geben sich die Rainbow Zebras, schwul-lesbischer Fanklub des MSV Duisburg, die Ehre. Leider gab es auch eine traurige Nachricht, Queerpass Bochum (VfL Bochum) wurde im September 2011 Mangels Interesse der Fans aufgelöst.
Ultras geben Einblicke!
Traditionell gehörte der Nachmittag wieder allgemeinen, Fan- bezogenen Themen. Diesmal waren Mitglieder von Ultra- Vereinigungen in München und Mainz eingeladen worden, um mit den QFF- Mitgliedern über Werte und Ziele, aber auch Probleme und Veränderungen in der Ultra- Szene zu diskutieren. Ein wesentlicher Unterschied stellte sich deutlich zu QFF heraus: Vereinsübergreifende Freundschaften und Miteinander ist bei den Ultras sehr viel schwieriger. Projektbezogene Zusammenarbeit bei Problemen ist möglich, doch das gemeinsame Bier danach eher untypisch. Zumindest konnten am Ende sowohl die Ultras als auch die Mitglieder von QFF viele neue Erkenntnisse und Gesichtspunkte zur Fankultur mit in ihre Szene nehmen. Bemerkenswert bei diesem Treffen war sicherlich wieder, dass bei der großen Sause am Samstagabend im „PopAs” bei Carlos die QFF‘ler mit den anwesenden Ultras ausgiebig feierten und noch bis in den frühen Morgen gemeinsam sangen und „traschten”. Veranstalter Mario Weiße von Queerpass Bayern dazu: „München ist wieder um einige Brücken reicher!”.
von Dirk Brüllau